Übersicht des To-ji

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To-ji ist der älteste buddhistische Tempel in Kyoto. Er wurde 796 gegründet, nur zwei Jahre nachdem die Stadt selbst unter Kaiser Kanmu (735–806) gegründet wurde. To-ji wurde erbaut, um dem kaiserlichen Hof, der neuen Hauptstadt und dem gesamten Land spirituellen Schutz zu bieten. Zu dieser Zeit war To-ji einer von nur zwei Tempeln, die innerhalb der Stadtgrenzen stehen durften. Wörtlich bedeutet To-ji “Ost-Tempel”, da er sich östlich des damaligen Haupttores der Hauptstadt befand. Sein Gegenstück, Sai-ji oder “West-Tempel”, brannte 1233 nieder und wurde nie wieder aufgebaut.
To-ji ist eng verbunden mit dem buddhistischen Mönch Kukai (774–835), dem Gelehrten, Architekten und Kalligrafen, der posthum als Kobo-Daishi oder „Großer Meister der buddhistischen Lehre“ bekannt ist. Kukai reiste 804 nach China, um die Lehren und Rituale des esoterischen Buddhismus zu studieren, der während der Tang-Dynastie (618–907) von Indien nach China gelangt war. Esoterischer Buddhismus ist bekannt für den charakteristischen Einsatz von Mandalas, die visuelle Darstellung der buddhistischen Kosmologie. Mandalas sind in To-ji in Gemälden, Gebäuden und der Anordnung der Statuen zu finden.
Nach seiner Rückkehr im Jahr 806 begann Kukai die neue Lehre aus China in Japan zu verbreiten. Im Jahre 823 ernannte Kaiser Saga (786–842) Kukai zum Leiter des To-ji, und im folgenden Jahr wurde Kukai Abt. Zu diesem Zeitpunkt hatte er seine Lehren als so genannte Shingon-Schule des esoterischen Buddhismus etabliert. Kukai nahm die Position im To-ji unter der Bedingung an, dass dort nur Shingon gelehrt würde. Dies war ein radikaler Bruch mit dem damaligen Brauch, in einem Tempel mehrere Schulen zu praktizieren. Als Abt gestaltete Kukai den Tempel um und erweiterte ihn mit neuen Gebäuden, darunter die Vortragshalle und die fünfstöckige Pagode.
To-ji hat wie der Rest von Kyoto mehr als zwölf Jahrhunderte mit Bränden, Erdbeben, Kriegen und andere Katastrophen überstanden. Viele der Gebäude wurden neu aufgebaut, manche mehr als einmal. Ein verheerendes Feuer zog 1486 durch den Tempelkomplex, und mehr als ein Jahrhundert lang wurde der Wiederaufbau durch den Bürgerkrieg gestört. Die meisten Gebäude des To-ji entstanden in dem Zeitraum spätes 15. Jahrhundert bis Mitte 17. Jahrhundert. Fünf seiner Gebäude sind als Nationalschätze anerkannt, ebenso wie ein Großteil der religiösen Kunstwerke des Tempels. 1994 wurde To-ji von der UNESCO als Weltkulturerbe in die Liste der Historischen Monumente des Antiken Kyoto aufgenommen.

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